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Was ist FID?

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FID steht für First Input Delay und misst die Zeit, die zwischen der ersten Interaktion eines Nutzers mit einer Webseite und der tatsächlichen Reaktion des Browsers vergeht. Mit anderen Worten: FID zeigt, wie lange es dauert, bis eine Seite nach einem Klick, Tippen oder einer Tasteneingabe reagiert. Die Metrik gibt also Aufschluss darüber, wie schnell eine Webseite benutzbar wird.

Ein Beispiel: Wenn ein Nutzer auf einen Button klickt, aber nichts passiert, weil der Browser noch beschäftigt ist, zählt die Zeit bis zur Reaktion als FID. Je geringer dieser Wert ist, desto flüssiger fühlt sich die Seite an.

Messung und Bewertungsgrenzen von FID

FID wird in Millisekunden (ms) gemessen und ist nur in echten Nutzerumgebungen erfassbar. Die folgende Tabelle zeigt die offiziellen Grenzwerte laut Google:

BewertungZeit in Millisekunden
Gut≤ 100 ms
Verbesserungswürdig101–300 ms
Schlecht300 ms

Diese Daten stammen aus den Core Web Vitals von Google. Google empfiehlt, dass mindestens 75 Prozent der Seitenaufrufe einen FID-Wert von 100 Millisekunden oder weniger erreichen.

Warum ist FID wichtig?

Ein niedriger FID sorgt dafür, dass sich eine Seite schnell und direkt steuerbar anfühlt. Besonders auf mobilen Geräten oder bei interaktiven Seiten kann eine spürbare Verzögerung sehr störend sein. Seiten mit schlechtem FID wirken träge oder kaputt, was zu Frust oder Abbrüchen führen kann.

Auch aus SEO-Sicht ist FID relevant. Bis März 2024 war FID ein Bestandteil der Core Web Vitals und floss in die Bewertung der Page Experience ein. Eine langsame Reaktionszeit kann sich damit negativ auf die Sichtbarkeit in den Suchergebnissen auswirken.

Ablösung durch INP (Interaction to Next Paint)

Seit März 2024 ersetzt Google FID durch eine neue Metrik namens INP (Interaction to Next Paint). Während FID nur die erste Interaktion misst, betrachtet INP alle Interaktionen während eines Seitenbesuchs und bewertet, wie lange es insgesamt dauert, bis der Nutzer eine sichtbare Rückmeldung erhält.

Das bedeutet: FID ist veraltet, bleibt aber ein wichtiger Referenzwert für ältere Berichte und Monitoring-Systeme. Wer seine Website für zukünftige Google-Kriterien optimieren möchte, sollte sich ab sofort an INP orientieren.

Ursachen für schlechten FID und Optimierung

Ein hoher FID-Wert entsteht meist dadurch, dass der Browser bei der ersten Nutzeraktion noch mit dem Ausführen von JavaScript beschäftigt ist. Dadurch kann er keine Eingaben sofort verarbeiten.

Typische Ursachen:

  • Große, blockierende JavaScript-Dateien
  • Lange Ausführungszeiten durch komplexe Skripte
  • Fehlendes oder falsches Lazy Loading
  • Rechenintensive Drittanbieter-Skripte

Optimierungsmaßnahmen:

  • JavaScript reduzieren oder aufteilen (Code-Splitting)
  • Nicht-kritische Skripte verzögert laden (defer, async)
  • Web Worker nutzen, um Haupt-Thread zu entlasten
  • Third-Party-Skripte minimieren oder lokal hosten

Zusätzlich sollte der Main Thread möglichst frei gehalten werden, damit Interaktionen zügig verarbeitet werden können.

Fazit

FID (First Input Delay) misst die Zeit bis zur Reaktion auf die erste Nutzeraktion und war lange ein wichtiger Bestandteil der Core Web Vitals. Obwohl FID 2024 von INP abgelöst wurde, bleibt das Prinzip entscheidend: Webseiten müssen schnell reagieren, um ein gutes Nutzungserlebnis zu bieten. Wer FID und INP im Blick behält, verbessert nicht nur die technische Qualität seiner Seite, sondern auch das Vertrauen und die Zufriedenheit der Besucher.

FAQ

Was genau misst FID?

FID misst die Zeitspanne zwischen der ersten Nutzeraktion (z. B. Klick oder Tastendruck) und dem Moment, in dem der Browser auf diese Aktion reagiert. Es geht also nicht um das Laden von Inhalten, sondern um die Reaktionszeit der Seite auf Interaktionen.

Ist FID noch relevant, wenn es durch INP ersetzt wurde?

FID wurde im März 2024 durch INP (Interaction to Next Paint) abgelöst, bleibt aber in älteren Berichten und Tools sichtbar. Die Optimierungsansätze für FID gelten weiterhin und helfen auch dabei, den INP-Wert zu verbessern.

Wie kann ich meinen FID-Wert testen?

Tools wie Google PageSpeed Insights, Lighthouse oder Chrome User Experience Report (CrUX) zeigen den FID-Wert an. Da FID echte Nutzerinteraktionen misst, sind nur Felddaten aussagekräftig.

Welche Technologien beeinflussen FID besonders stark?

Große JavaScript-Bundles, nicht optimierte Third-Party-Skripte und blockierende Rendering-Prozesse auf dem Main Thread sind häufige Ursachen für einen schlechten FID-Wert.

Ab welchem FID-Wert wird eine Seite als langsam empfunden?

Bereits Verzögerungen über 100 Millisekunden können sich für Nutzer spürbar anfühlen. Alles über 300 Millisekunden gilt laut Google als schlecht und sollte optimiert werden.

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Geschrieben von: Philip Frenz

Philip Frenz ist einer der Gründer von Cyber Sour. Als CTO implementiert er KI- & SEO-Systeme in allen Kundenprojekten und verwaltet die Websites und Onlineshops aus technischer Perspektive. Außerdem ist er verantwortlich für technische Innovationen und Transformationen von Kunden- und internen Prozessen.
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