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Was ist INP?

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INP steht für Interaction to Next Paint und misst, wie schnell eine Webseite nach einer Nutzeraktion eine visuelle Reaktion zeigt. Die Metrik gibt an, wie lange es dauert, bis nach einem Klick, Tippen oder einer Tastatureingabe ein sichtbares Ergebnis auf dem Bildschirm erscheint. INP löst seit März 2024 die frühere Kennzahl FID (First Input Delay) ab und ist Teil der Core Web Vitals von Google.

Im Gegensatz zu FID, das nur die erste Interaktion bewertet, beobachtet INP alle Interaktionen auf der Seite und ermittelt die langsamste davon. So entsteht ein realistisches Bild der tatsächlichen Nutzererfahrung während eines gesamten Besuchs.

Wie wird INP gemessen?

INP wird in Millisekunden (ms) gemessen. Erfasst wird die Zeit zwischen dem Moment, in dem ein Nutzer eine Aktion ausführt (zum Beispiel einen Button klickt), und dem Zeitpunkt, an dem der Browser eine sichtbare Änderung anzeigt (zum Beispiel das Öffnen eines Menüs).

Der Fokus liegt auf echten Nutzerinteraktionen. Google verwendet dabei Felddaten, also Informationen aus der tatsächlichen Nutzung durch Besucher, nicht aus synthetischen Labortests. Um den INP-Wert zu bestimmen, wird die langsamste relevante Interaktion während eines Seitenbesuchs erfasst. Ausschläge durch sehr seltene Ausreißer werden jedoch ausgefiltert.

INP-Bewertungsgrenzen laut Google

Google bewertet den INP-Wert in drei Stufen:

BewertungZeit in Millisekunden
Gut≤ 200 ms
Verbesserungswürdig201–500 ms
Schlecht> 500 ms

Diese Grenzwerte gelten für 75 Prozent der Nutzererfahrungen auf einer Seite. Ziel ist es also, dass mindestens drei Viertel der Nutzer schnelle Reaktionen erleben.

Warum wurde FID durch INP ersetzt?

FID zeigte nur, wie schnell eine Webseite auf die erste Nutzeraktion reagierte. Das genügte nicht, um die tatsächliche Reaktionsfähigkeit einer Seite realistisch einzuschätzen. INP analysiert dagegen alle Interaktionen während des Besuchs und erkennt auch Probleme, die erst später auftreten. Dadurch ist INP als Metrik genauer und aussagekräftiger als FID.

Beispiel: Eine Seite kann beim ersten Klick schnell reagieren, später aber bei Scrollen oder Menüaktionen verzögern. INP macht solche Schwächen sichtbar und fördert damit eine ganzheitliche Optimierung.

Typische Ursachen für einen schlechten INP-Wert

Ein hoher INP-Wert entsteht meistens dann, wenn die Seite stark durch Skripte oder rechenintensive Prozesse belastet ist. Häufige Ursachen:

  • Langes oder blockierendes JavaScript
  • Zu viele oder schlecht optimierte Third-Party-Skripte
  • Hohe CPU-Last durch Animationen oder DOM-Manipulationen
  • Verzögerungen beim Nachladen von Inhalten (z. B. modale Fenster, Navigationselemente)

Maßnahmen zur Verbesserung von INP

Um den INP-Wert zu verbessern, helfen folgende Maßnahmen:

  • JavaScript reduzieren, aufteilen (Code-Splitting) und verzögert laden
  • Render-blockierende Ressourcen minimieren
  • Web Worker einsetzen, um komplexe Aufgaben vom Hauptthread zu entkoppeln
  • DOM-Struktur vereinfachen, unnötige Layoutänderungen vermeiden
  • Animationen optimieren, vor allem wenn sie häufig ausgelöst werden
  • Interaktive Elemente vorab vorbereiten, etwa Menüs oder Tabs pre-rendern

Performance-Tools wie PageSpeed Insights, Lighthouse oder das Chrome User Experience Report (CrUX) helfen dabei, langsame Interaktionen zu erkennen und gezielt zu verbessern.

INP und SEO

Da INP Teil der Core Web Vitals ist, beeinflusst die Metrik die Bewertung der Nutzererfahrung in Google. Das bedeutet: Wenn eine Seite sichtbar langsam reagiert, kann dies sich negativ auf die Platzierung in den Suchergebnissen auswirken. Besonders für interaktive Seiten, Shops oder Anwendungen ist INP daher eine entscheidende Kennzahl, um technische Qualität und Sichtbarkeit langfristig zu sichern.

Fazit

INP (Interaction to Next Paint) ist die neue Standardmetrik zur Messung der Reaktionsgeschwindigkeit von Webseiten. Sie bewertet, wie schnell eine Seite nach Nutzeraktionen sichtbar reagiert – und zwar während des gesamten Besuchs. INP ersetzt seit 2024 die FID-Metrik und liefert genauere Erkenntnisse zur tatsächlichen Interaktionsqualität. Für Website-Betreiber ist INP damit ein zentrales Werkzeug zur technischen Optimierung und ein Baustein für gute SEO-Rankings. Wer schnell reagierende Seiten baut, sorgt für zufriedenere Nutzer und bessere Sichtbarkeit in der Suche.

FAQ

Was misst INP genau?

INP misst die Zeit zwischen einer Nutzeraktion (zum Beispiel ein Klick) und dem Moment, in dem eine sichtbare Änderung auf der Seite erfolgt. Bewertet wird, wie schnell eine Seite auf Interaktionen reagiert.

Was ist ein guter INP-Wert?

Ein INP-Wert von 200 Millisekunden oder weniger gilt als gut. Werte zwischen 201 und 500 Millisekunden sollten verbessert werden. Alles über 500 Millisekunden wird als schlecht eingestuft.

Warum hat Google FID durch INP ersetzt?

FID zeigte nur die Reaktionszeit bei der ersten Interaktion. INP bewertet die langsamste Interaktion während eines gesamten Seitenbesuchs und liefert dadurch ein realistischeres Bild der Nutzererfahrung.

Welche Elemente beeinflussen INP am meisten?

INP wird vor allem durch JavaScript-Ausführung, blockierende Ressourcen, komplexe DOM-Strukturen und unoptimierte Animationen negativ beeinflusst. Auch viele Drittanbieter-Skripte können den Wert verschlechtern.

Wie kann ich meinen INP-Wert verbessern?

Optimieren Sie JavaScript, reduzieren Sie blockierende Ressourcen, entlasten Sie den Hauptthread durch Web Worker und halten Sie Interaktionen einfach und schnell. Tools wie PageSpeed Insights helfen bei der Analyse.

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Geschrieben von: Philip Frenz

Philip Frenz ist einer der Gründer von Cyber Sour. Als CTO implementiert er KI- & SEO-Systeme in allen Kundenprojekten und verwaltet die Websites und Onlineshops aus technischer Perspektive. Außerdem ist er verantwortlich für technische Innovationen und Transformationen von Kunden- und internen Prozessen.
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